Schlaflose Welt
„Es ist jetzt weniger Schlaf in der Welt, länger die Nächte und länger die Tage.“
Mit diesen Worten beginnt Stefan Zweigs alptraumhafte Beschreibung des Seelenzustandes der Menschen 1914 kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges, der der aktuellen ruhelosen gesellschaftlichen Stimmungslage erschreckend gleicht. Zu Musik von Johann Sebastian Bach, Radiohead, Hania Rani und Studnitzky übersetzt Boris Randzio den Text von Stefan Zweig in Bewegtsprache und schlägt damit eine Brücke zu den Ängsten und Sehnsüchten unserer Zeit, eröffnet jedoch auch einen furchtloseren Blick in die Zukunft durch das gemeinsame Erleben und ein bewusst werden des Unterbewussten.
Sleepless World
"Es ist jetzt weniger Schlaf in der Welt, länger die Nächte und länger die Tage.“
With these words, Stefan Zweig begins his nightmarish description of the state of people's souls in 1914, shortly before the onset of the First World War, which eerily resembles the current restless societal mood. To the music of Johann Sebastian Bach, Radiohead, Hania Rani, and Studnitzky, Boris Randzio translates Stefan Zweig's text into the language of movement, thus bridging the fears and longings of our time, while also opening a more fearless gaze into the future through shared experience and a conscious awareness of the subconscious.
Premiere:
15.06.2023 | 20:30 | VENTIL, Klagenfurt/Celovec
16.06.2023 | 20:30 | VENTIL, Klagenfurt/Celovec
17.06.2023 | 20:30 | VENTIL, Klagenfurt/Celovec
18.06.2023 | 20:30 | VENTIL, Klagenfurt/Celovec
19.06.2023 | 20:30 | VENTIL, Klagenfurt/Celovec
19.08.2023 | 20:00 | LIDO, Berlin
20.08.2023 | 20:00 | LIDO, Berlin
Dancers:
Ana Dordevic
Brice Asnar
Hannah Stein
Ya-Chun Tsai
Boris Randzio
Duration:
70min
Tina Perissutti - Kronenzeitung, Kärnten 17.6.2023
„Sanft und gediegen wird Tanzfläche Zu Bachs 1.Violinsonate beschritten - in ruhiger Stimmung gleiten
die fünfTänzer in Stefan Zweigs verheißungsvolle wie poetische Worte des Essays „Die schlaflose Welt“
um ihnen direkte Körperlichkeit zu verleihen. Nach 20 Jahren Erfahrung auf internationalen Bühnen in
hochkarätigen Ballettensembles, wie zuletzt beim jetzigen Leiter des Wiener Staatsballets Martin Schläpfer an der Deutschen Oper am Rhein, hat Vada-Mitbegründer Boris Randzio ehemalige Mittänzer aus der ganzen Welt für seine anspruchsvolle Choreografie nach Klagenfurt geholt. Brice Asnar, Ana Dordevic, Boris Randzio, Hannah Stein und Ya-Chun Tsai drücken auf dem weißen, leuchtenden Tanzboden, der zugleich als Bühnenbild einen unruhigen, fast reflektierenden Untergrund markiert, sowohl im Ensemble wie als Pax de
deux Gleichheit in hoher Präzision aus. Aber auch in den einzelnen Soli, kommen Sehnsüchte und Ängste von Menschen in moderner Ballettsprache mit hoher tänzerischer Qualität eindrucksvoll zu tiefgründiger Musik von Radiohead oder Hania Rani zur Geltung - nicht zuletzt durch die Nähe zum Publikum.“